25.01 ausschwitz

„Das ist einfach nur schäbig“ – Kritik an Habeck nach Auschwitz-Video

5 Std. • 2 Minuten Lesezeit


Auf X kommt ein Post vom Kanzlerkandidaten der Grünen nicht gut an. Robert Habeck hat einen Post mit Video und Foto von sich im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz gepostet. Kritiker werfen ihm PR und Selbstdarstellung vor.


Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Getty Images/Maja Hitij

Der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, wird auf X für einen Post zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz scharf kritisiert. Von seinem Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers teilte er ein Foto und ein Video.

Dazu schrieb der 55-Jährige: „Heute, am 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, habe ich in Polen das Stammlager I und später das Konzentrations- und Vernichtungslager in Auschwitz-Birkenau besucht. Neben dem offiziellen Teil gab es auch ein paar Momente allein. Ich brauche dazu nichts zu sagen, denke ich.“

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Was gut gemeint sein könnte, kommt bei den Nutzern eher schlecht an. „Sie denken anscheinend, es ginge jeden Tag ausschließlich um Sie“, schreibt ein User und fügt an: „Tut es aber zum Glück nicht! Verschonen Sie uns wenigstens an einem Tag wie heute mit Ihrer PR-Kampagne.“

Auch der deutsche Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk hat sich geäußert: „Ich bin ja parteiloser Fan von Robert – aber das hier halte ich wirklich nicht für angemessen. Da braucht es wirklich keine Rücken, auch nicht im Wahlkampf-Fotos von Opfern (einschl. Überlebender) wären angemessener. Meine Güte!“

Ein weiterer Kommentar unter Habecks Post lautet: „Wenn das so ein intimes bewegendes Erlebnis war, wieso posten Sie es dann mit dramatischem Fotoshooting auf Social Media? ‚Nichts zu sagen‘ scheinbar doch. Ging dann doch nicht ohne öffentliche Inszenierung.“

Oder: „Würd ich löschen, das ist einfach nur schäbig, Auschwitz als Hintergrund für die Selbstdarstellung zu verwenden.“

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Erst vergangenes Jahr fing Habeck nach mehreren Jahren Pause wieder an, die Plattform zu nutzen. Was als Hinweis auf eine Kanzlerkandidatur gewertet wurde. Nun nutzt Habeck X ausschließlich dafür und auch den Post über Auschwitz kritisieren viele deshalb als PR. „Ein Auschwitzbesuch ist kein Gespräch am Küchentisch Herr Dr. Habeck. Und die 1,5 Millionen Opfer sind nicht ihre Wahlkampfhelfer! Erbärmlicher gehts wirklich nicht.“


27. Januar: Robert Habeck steigt in ein Flugzeug, um mit Bundespräsident Steinmeier nach Kattowitz zu fliegen Bernd von Jutrczenka/dpa

Am Montag war Habeck von Berlin aus mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Kattowitz in Polen geflogen. Zusammen mit Bundeskanzler Olaf Scholz nahmen sie mit einer Delegation an der Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz teil. Es kamen Delegationen aus mehr als 40 Ländern.


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